Neuere Studien zeigen, dass obwohl die Phraseodidaktik für einen relevanten, kontinuierlichen und frequenten Einsatz von Phrasemen im DaF-Unterricht plädiert, diese vorwiegend auf fortgeschrittenen Stufen, sporadisch und häufig aus der Perspektive der Sprachvergleiche eingesetzt werden. In Lehrwerken werden Phraseme oft nicht entsprechend didaktisiert und sind dabei bezüglich der Datenbanken und Lexika nicht immer aktuell. In diesem Artikel stellen wir uns die Frage, welche Möglichkeiten für die Sensibilisierung und für den rezeptiven und produktiven Erwerb von Phrasemen die Einbeziehung des problemorientierten Ansatzes im DaF-Unterricht bietet. Der problemorientierte Ansatz wirkt motivierend und begünstigt fächerübergreifendes Lernen. Das wird im Beitrag anhand exemplarischer Beispiele verschiedener Typen von Problemen (metasprachliche, interkulturelle und nichtsprachliche Probleme) diskutiert. Die sogenannten nichtsprachlichen Probleme scheinen am günstigsten zu sein, weil sie interdisziplinär sind und zugleich auch die Motivation fördern. Phraseme werden in solchen Problemen nicht explizit thematisiert, sondern kommen in nichtsprachlichen Kontexten vor, um verschiedene nichtsprachliche Ziele zu realisieren, wobei auch die sprachlichen Ziele erreicht werden. Wie die anderen zwei Typen von Problemen sollten auch die nichtsprachlichen Probleme dem Alter und der kognitiven Entwicklung der Lernenden angepasst werden.