In dem vorliegenden Beitrag wird die apr. Konstruktion ʃubban Aʃman (bzw. alit. patį aʃchmą, deutsch selb acht) aus der liturgischen Zugabe des Tauffbuͤchlein von Luthers Enchiridion (1561) erörtert. Bisher sind die beiden Glieder der Konstruktion getrennt betrachten worden. Aufgrund einer neuerlichen sowohl vergleichend-kontrastiven als auch textuellen Untersuchung desjenigen Passus, in dem die Konstruktion enthalten ist, darf die Behauptung aufgestellt werden, dass es sich hier um ein Zahlwortkompositum handelt, das im sprachlichen Kontext Mittelosteuropas belegt ist. Hierfür werden Beispiele aus dem Mittellateinischen, dem Mitteldeutschen und dem Westslavischen angeführt. Für die Entstehung von apr. ʃubban Aʃman (bzw. alit. patį aʃchmą) haben sowohl ikonische Imitierung als auch sklavisches Lehnübersetzen der Vorlage während des Übersetzungsvorgangs eine wichtige Rolle gespielt. Anders, als es die traditionell vertretene Ansicht besagt, sind die beiden Glieder der Konstruktion eng miteinander verknüpft.