Žinutės apie Žalgirį atsiradimo Bychowco kronikoje aplinkybės
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Edvardas Gudavičius
Publikuota 2010-12-28
https://doi.org/10.15388/LIS.2010.36616
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Gudavičius, E. (2010) “Žinutės apie Žalgirį atsiradimo Bychowco kronikoje aplinkybės”, Lietuvos istorijos studijos, 26, pp. 22–58. doi:10.15388/LIS.2010.36616.

Santrauka

Die Tannenbergserzählung der Chronik von Bychowiec liefert eine Version, die den Sieg nur den Litauern zuschreibt. Die Forschung von R. Jasas hat die Leitungsarbeit von Albrecht Gastold in der Schreibung dieser Chronik bewiesen. Jetzt ist es möglich, über sein Verhältnis auch zu dieser Erzählung zu sprechen.

Es gibt in manchen Abschriften der kurzen Redaktion der litauischen Chroniken eine Eintragung über die Tannenbergschlacht, berichtend über den polnischen König Jagiello und den litauischen Großfürsten Witold. Sie kam als eine Annaleneinschrift der russischen Chroniken. Der Begriff "die kurze Redaktion der litauischen Chroniken" ist sehr relativ: er bedeutet meistens die entstandenen in Smolensk Abschriften, welche über die Ereignisse in dem Großfürstentum Litauen, aber auch in Russland, berichten. Man kann etwa zwei Zweige nachweisen, wo die "litauischen" oder die "russischen" Nachrichten überwiegen. Sogar in dem "litauischen" Zweig besitzen nicht alle Handschriften die Tannenbergserzählung.

Die Entstehungszeit der kurzen Redaktion ist die Mitte des 15. Jahrhunderts. Es gibt aber keine Abschrift solcher Chronologie. Im 2. Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts entstand die mittlere Redaktion der litauischen Chroniken. Wenn die kurze Redaktion in den Skriptorien des orthodoxischen Bistums von Smolensk von den russischen Mönchen geschrieben ist, so schrieben die mittlere Redaktion die ruthenischen Laien unter der Leitung des litauischen Machtbesitzers Albrecht Gastold. Er hat sich am Ende des 15. Jahrhunderts in der Krakauer Universität gebildet und die lateinische, auch die polnische, Sprache beherrscht. In den Jahren 1514–1519 war er der Statthalter von Polozk, 1519–1522 - von Trakai, von dem Jahr 1522 bis zum Tode (1539) - der Statthalter von Vilnius und der Kanzler. Es wurde eine litauische nationale Chronik nach dem Muster der polnischen Chroniken geschaffen. Das war die Zusammenarbeit der Personalskriptorie von A. Gastold und der großfürstlichen Kanzlei. Zum Grund kamen da zwei Werke - die sogenannte Chronik der litauischen Großfürsten (die phantastische pseudohumanistische Herrschergeschichte der "römischen Herkunft") und die Überarbeitung der kurzen Redaktion der litauischen Chroniken (meistens die Einschriften der russischen Thematik wegschaffend). In diesem zweiten Teil erhob sich das Bild eines Nationalhelden - Witold des Großen. Paradox: hier fehlte die Einschrift seiner größten Tat - der Tannenbergbericht.

Das größte Werk Albrechts Gastold als eines gebildeten Staatsmannes ist die Redaktionsleitung des 1. Litauischen Statuts - einer Kodifizierung des litauischen Rechtes, wo auch die ersten Romanisierungsversuche auftreten. Diese Arbeit dauerte es in den Jahren 1522–1529. In der ersten Hälfte dieser Jahrstrecke entstand auch die dritte - erweiterte - Redaktion der litauischen Chroniken (sie ist nur aus der einzigen Handschrift - der sogenannten Chronik von Bychowiec - bekannt). Diese Redaktion schilderte Witold als den zweiten (neben Jagiello) Taufers Litauens und vereinigte damit die nichtergänzte Werbung des Großfürsten um die Königskrone. Hier wurde auch die Tannenbergschlacht beschrieben und Witold als der Hauptsieger gezeigt.

Schon in der mittleren Redaktion finden wir einen "Ahnen" Albrechts Gastold als "den Heerführer des Großfürsten Gedimin". In der erweiterten Redaktion tauft sich in der Regierungszeit des Großfürsten Algird auch ein Gastold. In der Tannenbergschlacht nimmt der Großvater Albrechts Johann Gastold teil. In diesem Chronikstück ist die Schlacht als die Tat des einzigen litauischen Heeres geschildert. Johann Gastold steht in ihr als ein Nebenheld bei Witold dem Großen.

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