Die Gründung des Litauischen Seminars in Königsberg als Voraussetzung für die Entwicklung des litauischen Schrifttums und des litauischen Buches
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Liucija Citavičiūtė
Publikuota 2024-08-14
https://doi.org/10.15388/Knygotyra.1999.7
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Citavičiūtė, Liucija. 2024. “Die Gründung Des Litauischen Seminars in Königsberg Als Voraussetzung für Die Entwicklung Des Litauischen Schrifttums Und Des Litauischen Buches”. Knygotyra 35 (August): 83-98. https://doi.org/10.15388/Knygotyra.1999.7.

Santrauka

Die Geschichte des litauischen Buches nimmt ihren Anfang unter den Wunden der alten Albertina in Königsberg. Diese Universität, gegründet im 16. Jahrhundert, bildete im Laufe von einigen Jahrhunderten die der litauischen Sprache kundigen Pfarrer und Prediger für die einwohnerreichen litauischen Gemeinden aus. Unter den Absolventen der Universität waren die Herausgeber der ersten litauischen kirchlichen und philologischen Bücher. Mitte des 17. Jahrhunderts zeichnete sich mangelnde Anzahl an geeigneten litauischen Kandidaten ab. Die Pfarrerstellen wurden immer mehr von den Deutschen besetzt. Die Errichtung des Litauischen Seminars an der Königsberger Universität 1718 durch den Preußischen König Friedrich Wilhelm I. gab bedeutende Impulse für die Entwicklung der litauischen Sprache und des litauischen Buches. Der erste Inspektor des Seminars war J. H. Lysius, der herausgab den litauischen Katechismus (1719). Unter der Leitung J. J. Quandts (1727–1727) entwickelte sich das Litauische Seminar zu einer kontinuierlichen Tätigkeit und nahm bedeutende Ausmaße an. J. J. Quandt hat sich besonders um die Übersetzung der Heiligen Schrift verdient gemacht (1727 erschien das litauische Neue Testament, 1733 kam die ganze litauische Bibel ans Licht). Das Litauische Seminar in Königsberg entwickelte sich in der Zeit der harten Auseinandersetzung von Pietismus und Orthodoxie. Mit dem königlichen Beistand und doch den Angriffen der Orthodoxie ausgesetzt, etablierte sich der Pietismus an der Königsberger Universität. Die Vertreter der Orthodoxie waren vorwiegend die örtliche Pfarrerschaft, die besonderen Wert auf die litauische Sprache und Traditionen legte, und das kirchliche Konsistorium. Als J. J. Quandt von der Leitung des Seminars abgesetzt wurde, geriet das Seminar für die nächsten Jahrzehnte in die Hände der Pietisten. Unter dem Einfluss der pietistischen Professoren wurden viele Kulturschaffende angezogen, darunter auch der litauische Schriftsteller K. Donelaitis und der Historiker und Philologe G. Ostermeyer. Die Seminaristen leisteten aktiven Beistand bei der Übersetzung und Herausgabe in der litauischen Sprache der wichtigsten, vorwiegend kirchlichen Schriften, wie Bibel, Gesangbücher, und übersetzten die Verordnungen der preußischen Regierung. Schon in den ersten Jahren seiner Existenz hatte das Litauische Seminar einen großen Einfluss auf das geistige und kulturelle Leben der Litauer gemacht.

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