Der Terminus Benennung (Nomination) wird zur Bezeichnung verschiedener Erscheinungen verwendet, nämlich, a) des Vorganges der Namensgebung, des Benennens (engl. naming) und b) dessen Ergebnisses, d. h. des Namens, der Benennungseinheit (engl. naming unit).
Bei der Namensgebung werden gewisse extralinguistische Eigenschaften des zu benennenden Objekts (des Denotats) aktualisiert, indem auf diese Eigenschaften mit Hilfe des bereits vorhandenen sprachlichen Materials so oder anders hingewiesen wird. Die in Frage kommende spezifische Eigenschaft des Denotats nennen wir in diesem Aufsatz “das motivierende Merkmal”, das Wort (bzw. das Wurzelmorphem), das auf dieses Merkmal hinweist, – “den Motivator”. Der letztere kann einen direkten, unmittelbaren Hinweis auf das motivierende Merkmal enthalten (vgl. den Motivator tänka, bzw. denken für die Benennungseinheiten tänkare, bzw. Denker) oder metaphorisch sein (vgl. fluga, bzw. Fliege für flugvikt, bzw. Fliegengewicht).
In der semantischen Struktur der Wörter, die als metaphorische Motivatoren verwendet werden, gibt es Seme, weIche die Möglichkeit dieser Verwendung bestimmen, d. h. in weiteren Wortbildungsprozessen für die Namensgebung relevant sind. So enthält das schwedische Wort berg ‘Berg’ das Sem ‘fest, stark’, das solchen Komposita, wie bergfast ‘felsenfest’, ‘unerschütterlich’, berghälsa ‘eiserne Gesundheit’ zugrunde liegt. Verschiedene Sprachen gehen auf dem Giebet der für Namensgebung relevanten Seme stark auseinander. Vgl. das eben angeführte berghälsa mit seinen semantischen Entsprechungen im Deutschen, Dänischen jernhelbred) und Russischen (железное здоровье).